Sonntag, 15.06.2003
Dolomiten - Gardasee
durch die Dolomiten über Pässe und kleine
Alpenstraßen ins Trentino, wo wir vom Monte Baldo zum ersten Mal den
Gardasee erblicken
Länge ca. 290km
Route
- Nigerpass
- Karerpass
- Lavaze-Joch
- Passo di Pramadiccio
- Manghenpass
- Lago di Caldonazzo
- Monte Baldo
- Riva del Garda
Wetter
Das
aktuelle Wetter am See:
www.gardameteo.com
Übernachtung
Hotel
Sorriso
Via Religione, 5
I - 25088 Toscolano
Tel: 0039/0365/540855
Fax: 0039/0365/540353
info@meublesorriso.it
Karten/Literatur
Denzel Alpenstraßenführer
Oberitalienische Seen (Fohrer)
Mairs Generalkarte "Südtirol" (1:200.000)
ADAC-Urlaubskarte "Gardasee und Venetien" (1:150.000) |
Am heutigen Tag haben wir
wieder einiges vor; deshalb kürzen wir unser fürstliches Frühstück im
Emmy ab und holen die anderen vom Prösler Hof ab. Über eine kleine
Strasse mit einen abschließendem Blick über Völs, geht es nun in
Richtung Nigerpaß, am Karerpaß vorbei in Richtung Manghenpaß.
Auch dieser Tag wird
schrecklich heiß und so fehlt uns ein wenig die Freude an den zum Teil
kleinen verwinkelten Sträßchen.
Als überraschend
„lebendig“ entpuppt sich der Manghenpaß. In tiefem grün mit die
Strasse überdeckenden Bäumen ist es hier ein wenig kühler und Kurven,
Kurven, Kurven machen hier Laune. 13 zum Teil enge Kehren, eine wenig
befahrene Strasse und überdies noch ein Fahrverbot für LKW und Omnibusse
lassen diesen Pass zur Spaßstrecke werden!
Leider können wir oben nicht halten, denn so wenig Fahrzeuge wie unseren
Weg behindert haben… die müssen doch irgendwo sein?
Stehen alle oben auf der Passhöhe. Nicht der kleinste Winkel ist für
die 6 Roadster frei und so Haarnadeln wir uns wieder von der kühlen Höhe
auf die heiße Hauptstrasse hinab.
Bei Borge folgen wir der
S47 in Richtung Levico Therme. Hier ist
der Lago die Levico, an dem wir unsere Mittagsrast einlegen wollen.
Bedauerlicherweise ist heute ein heisser Feiertag und ganz Italien scheint
wohl auf dem Weg zu diesem See zu sein; ein Naherholungsgebiet, keine
Chance für ein ruhiges Plätzchen und so kapitulieren wir und flüchten
wieder in die kühle Höhe in Richtung Vetriolo.
Es geht wieder steil in Kurven in die Höhe, dabei wird es glücklicherweise
etwas kühler und kurz hinter einem Museum finden wir auch ein kleines
Rasenstück unter schattigen Bäumen, dass wir zum Picknick nutzen.
Danach geht es wieder abwärts,
durch Levico auf die S349.
Tip:
Das Kaiserjägersträßchen!
Denzelkennziffer353.
Ehemaliges Militärsträßchen südlich von Levico Therme mit
Aussicht und Abenteuercharakter! |
Das Kaiserjägersträßchen
ist ein Tipp aus dem Denzel, und es hat uns nicht zuviel versprochen.
Das im ersten Weltkrieg von den Tiroler
Kaiserjägern erbaute Sträßchen gilt sowohl fahrtechnisch als auch
landschaftlich als besonders reizvoll. Es ist offensichtlich, warum die
Straße dem Fahrer einiges abverlangt. Sie ist stellenweise gerade mal
breit genug für ein Fahrzeug und – wie sollte es auch anders sein,
gerade bei den in den Fels gehauenen Engstellen, den ganz schmal am
Abgrund führenden Höhen kommt einem, mit etwas Glück ein Motorrad meist
aber eher ein Traktor oder ähnlich breites Gerät entgegen.
Mehrfach müssen wir ein ganzes Stück zurücksetzen, damit die Straße überhaupt
frei gemacht werden kann, 6 Roadster nacheinander, damit ist die kleine
Straße der Kaiserjäger schon über ihre Grenze hinaus belastet. Aber der
Ausblick auf das Brentatal und die Sicht auf die vorhin umfahrenen Seen
entschädigt für alles.
Nun geht es direkt in
Richtung Rovereto an den Festungen des ersten Weltkrieges von Lavarone
vorbei, sie können besichtigt werden und hinter dicken Mauern wäre es
bestimmt auch kühl gewesen, doch auf uns wartet der Gardasee….
Einen Abstecher auf den
davor liegenden Monte Baldo gönnen wir uns noch. Er
gilt als „Tipp“ möchte man einen Höhenblick auf den Gardasee genießen.
Die Strecke ist kurvig und steil, wie geschaffen für einen Roadster, doch
Sonntags sollte man sie eher meiden. Ein Tipp ist eben leider kein
„Geheimtipp“ und außer uns war wohl die andere Hälfte Italiens,
also, die, die nicht am Levico See war, auf dem Berg zu finden.
Der Aussichtspunkt am Bocca di Navene
ist so völlig überfüllt, dass wir nur bis zum Gipfel hinter
schleichenden Autoschlangen herkriechen können.
Die Vegetation auf der Höhe ist schön bunt, leuchtendes Gelb wetteifert
mit dunklem Lila, doch wir haben nun genug von Hitze und fahren. Runter
wollen wir nur noch, an die Kühle des Sees und so fahren wir nun nach dem
Abstieg direkt an den See.
Achtung:
Monte Baldo Höhenstrasse: Versucht sie nicht am Wochenende zu
fahren! Halb Italien bevölkert dann diesen Berg und es ist kein
Durchkommen mehr. Aussicht auf den Gardasee vom Bocca die Navena.
Leider wissen das auch alle anderen. |
Die Gardesana Occidentale
ist nun wieder, direkt am Westufer des Sees entlang, so bunt und schön
wie in den Reiseführern beschrieben. Der Gardasee scheint - man kann ihn
von der Strasse wunderbar sehen - kein Ende und keinen Horizont zu haben.
Durch die in den Fels geschlagenen Tunels und Galerien und auch wieder an
freien Stellen führt die viel befahrene Strasse den ganzen Gardasee
entlang.
Steil geht es am Westufer nach oben und nur wenig tiefer beginnt an der
Ostseite der Strasse schon der See.
Durch einen Stau müssen
wir uns noch kämpfen – nach Auskunft des Hotels ist dieser jeden
Sonntag, denn die Wochenendstrandurlauber fahren wieder gen Heimat, dann
sind wir da.
Nun wissen wir auch dass
der Gardasee Freitags und Samstagsabends möglichst nicht an der Küstenstrasse
angefahren werden sollte, denn die Strandurlauber verstopfen die Küstenstrasse
bis zum völligen erliegen. Verschärfend kam für uns hinzu, dass in
Toscolano, unserem extra deshalb augesuchten Übernachtungsdörfchen,
einer der wenigen öffentlichen Strände liegt.
Da wir vergleichsweise spät
ankamen, fiel der Badenachmittag leider aus und es reichte gerade mal noch
zu einem „vor dem Abendessen ins Wasser Hüpfer“.
Badeschuhe seien hier jedem ans Herz gelegt, denn der schön anzusehende
Kieselstrand ist halt ziemlich steinig… Nicht jede Fußsohle nimmt das
klaglos hin.
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